Das Biest in Dir II - Die Bruecke ins Jenseits by Felix Haenisch

Das Biest in Dir II - Die Bruecke ins Jenseits by Felix Haenisch

Autor:Felix Haenisch [Felix_Haenisch]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: AAVAA E-BOOK VERLAG UGmbH
veröffentlicht: 2012-01-10T23:00:00+00:00


Vor den Toren

Die Menschen und Zwerge liefen eiligen Schrittes die Gänge im Schloss entlang. Allerdings war nirgendwo auch nur die Spur eines Kampfes zu sehen. Ob sie das nun jedoch beruhigen sollte oder nicht, wusste keiner von ihnen, denn nicht nur von etwaigen Angreifern fehlte jede Spur, auch alle Bewohner der Festung schienen sich in Luft aufgelöst zu haben.

Doch dieser erste Eindruck täuschte, wie die Sechs auf halbem Weg in Richtung Haupttor feststellen mussten. Mit einem Male schallte das unmissverständliche Klirren von Schwertern und die schmerzerfüllten Schreie der Verwundeten weithin hörbar durch die ganze Festung und verbanden sich miteinander wie die Farben auf einer Mischpalette. Es war unmöglich, den genauen Standpunkt oder auch nur die Richtung auszumachen, aus welcher der Kampflärm drang, da die Geräusche beinahe von überall gleichzeitig auf sie einzudröhnen schienen. Fast konnte man das Gefühl bekommen, dass Urgolind selbst der Verursacher dieser Töne wäre.

Nach draußen zu sehen war ebenso ein Ding der Unmöglichkeit, wie das Auffinden der Schlossbewohner. In sämtlichen Korridoren von diesem Teil der Baumfestung waren alle Fenster sehr weit oben angebracht, da der untere Abschnitt des Gebäudes zumeist vollständig von außen durch das Holz des gigantischen Baumes ummantelt war. Aus diesem Grund waren die großen Scheiben, auch wenn sie viel Licht hineinließen, als Aussichtspunkt denkbar ungeeignet.

Es dauerte noch einige Augenblicke, in der die Gruppe angespannt und mit erhobenen Waffen auf den Ausgang zulief, als durch Glück oder Zufall doch noch jemand ihren Weg kreuzte. Da sich zuerst nicht zweifelsfrei erkennen ließ, ob ein Elf oder aber sein dunkles Gegenstück in ihre Richtung geeilt kam, machten sich die Gefährten zum Kampf bereit. Was der Mann – dessen normale Augen ihn, nun, da er kaum mehr zehn Meter entfernt war, als einen Sohn Sylfones verrieten – jedoch gar nicht zu realisieren schien. Er machte sich kaum die Mühe, die Menschen und Zwerge mit mehr als einem flüchtigen Blick zu bedenken und wollte weiter den Gang hinabeilen.

»Was ist hier los?«, fragte Skal den breitschultrigen Krieger, dessen Antlitz von einem bronzenen Helm eingerahmt war, welcher sein Gesicht von den Wangen bis hinab aufs Kinn abdeckte, sodass einzig die Mund- und Augenpartie ungeschützt blieben. Er musste den Elf am Arm festhalten, damit dieser ihn nicht ignorierte und einfach weiter lief.

»Was hier los ist?«, wiederholte der Mann leicht außer Atem die Frage. »Habt ihr in den letzten Minuten nichts mitbekommen?«

»Nein, haben wir nicht. Wir waren anderweitig beschäftigt«, fauchte Therry ihn an und deutete auf ihre, von Albenblut klebrig gewordenen Kleider. Verzeihend räusperte sich der Krieger, als er den schwarzen Lebenssaft bemerkte, der auf jedem einzelnen der Gefährten mehr oder weniger stark verteilt war.

Sogleich begann er schnell und wild gestikulierend zu erklären: »Der Angriff hat begonnen. Es war ganz unvermittelt. Wir wurden praktisch überrannt. Erst war da gar nichts, aber dann auf einmal überall Alben. Hier in der Burg! Und draußen vor den Toren stehen die Zwerge!«

Der Elf überschlug sich regelrecht beim Berichten der Ereignisse, sodass Skal ihn erst zur Ordnung rufen musste: »Fang ganz von vorne an und erzähle im Laufen.«



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